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Die sandige Dünen und ausgetrocknete Flußbetten der Seufzerwüste, entstanden durch die grelle Hitze der Sonne, hat ihren Namen vom traurigen, wehklagenden Klang des ständig über die Einöde wehenden Windes. Entlang der Küste im Westen trennt ein Gürtel von steilen, schroffen Felsen die Wüste vom Bleichen Meer. Im Gegensatz zum schwachen Niederschlag im größten Teil der Wüste fällt auf der dem Meer zugewandten Seite der Felsen viel Regen. Die südlichen Ausläufer der Wüste verdrängen nach und nach das saftige Grasland des nördlichen Ilmioras.

Gelehrte wissen, dass die Seufzerwüste das Resultat eines fehlgeschlagenen Zaubers ist. Noch vor zweitausend Jahren befand sich in diesem Gebiet das reiche quarzhasaatische Imperium. Ein durch Magie erzeugter Sandsturm ertränkte das Land im Sand, ein Schicksaal, das eigentlich für die nahende melnibonéische Armee gedacht war. Nur Quarzhasaat, die berühmte Hauptstadt überlebte die sandige Flut. Isoliert von der Außenwelt wurde sei legendär.

Gelegentlich ragen gezackte Steinwälle aus dem gleißenden Sand. Die Überreste von Armeen und Karawanen liegen im Sand begraben, die der klagende Wind dann und wann offenbart. Manchmal finden Reisenden kostbare Metalle oder Edelsteine, Überreste des alten Quarzhasaat. Bald jedoch verstecken die wandernden Dünen solche Stellen wieder.

Trotz seiner rauhen Umgebung ist die Seufzerwüste alles andere als unbelebt. Die meisten natürlichen Bewohner sind zwischen Einbruch der Dämmerung und dem Morgengrauen aktiv. Viele Säugetiere, Reptilien und Vögel haben sich der wasserarmen Einöde angepasst. Auch einige Nomadenstämme haben hier ihre Heimat. Diese großen, anmutigen und würdevollen Menschen sind berühmt für ihren Mut und ihre Fertigkeit mit dem Säbel.

Die Menschen der Nomadennation, wie sie sich selbst nennen, haben knochige Gesichter und tiefliegende Augen. Oftmals haben sich dunkle Haut, manche Stämme haben auch eine hellere, eher goldene Hautfarbe. Sie tragen seidene Hosen und weite Hemden, Umhänge aus Brokat oder Samt und bauschige Turbane. Die Krieger tragen mit dickem Leder überzogene Rüstungen aus Holz und mit Fell besetzte Helme aus Eisen. Sie benutzen Kurzbögen, Säbel und mit Falkenfedern bestückte Pfeile. Elric hält es für möglich, dass ihre Einheitssprache - Lesh - älter ist als Melnibonéisch.

Die vielen Clane der Nomadennation treffen sich jährlich in der Oase der silbernen Blumen, die ihren Namen von den zarten Blüten der Kakteen aus der Gegend hat. Sie haben keine Götter, statt dessen suchen sie Erleuchtung durch Meditation und durch Selbstbewußtsein. Die Geschichte der Clans erzählt, daß sie vor langer Zeit in die Wüste kamen, um dem Zorn von Melniboné zu entgehen. Es dauerte lang, bis die Wüste ihre Heimat wurde.

Die Seufzerwüste ist auch die Heimat von Lamsar, ein Seher von Weltruhm, der bei der Verteidigung Tanelorns vor den Bettlerhorden Nadsokors eine wichtige Rolle spielen sollte. Auch der auf einem Berggipfel in völliger Isolation lebende melancholische Riese Mordaga, ein gefallener Gott, nennt die Wüste seine Heimat.


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Quellennachweis

ELRIC!, Chaosium Inc., ISBN 0-933635-98-2